Den Umgang mit Gedanken trainieren
Gedanken sind ständig in unserem Kopf und beeinflussen unser Handeln. Nicht selten lösen negative Gedanken Ängste aus, die zu Bauchschmerzen, Übelkeit oder Unwohlsein führen.
Es gibt viele Kinder, die Angst vor unterschiedlichen Situationen in der Schule haben. Das gelegentliche Unwohlsein vor Herausforderungen ist normal. Problematisch wird es, wenn dein Kind dauerhaft über Kopfschmerzen klagt oder sein Verhalten auffällt. Dann solltest du unbedingt handeln. In diesem Blog zeige ich dir die Nutzung der Gedanken-Wurf-Maschine. Mit ihr hilfst du deinem Kind, mit seinen einströmenden Gedanken und übermannenden Gefühlen klarzukommen. Eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung!
Trainiere wie ein Profi mit einer Tennisball-Wurf-Maschine! Die Gedanken prallen wie Bälle auf uns ein. Mit dem Gedanken-Wurf-Maschinentraining kann dein Kind Gedanken-Zetteln ausweichen oder sie annehmen. Dein Kind erlebt, dass es Gedanken und Gefühle, wie Wut, Angst, Freude kontrolliert. Das Ergebnis: Dein Kind erfährt seine Selbstwirksamkeit und stärkt somit sein Selbstvertrauen.
Trainiere, bevor das Kind im Brunnen liegt!
So funktioniert das Training:
Das Gedanken-Wurf-Maschinentraining
- Kleine weiße Papiere/Notizzettel
- kleine farbige Papiere/Notizzettel
- Stift
- Gedanken, die auch von deinem Kind geäußert wurden:
- schöner Gedanke (Heute Mittag treffe ich mich mit meiner Freund/in und dann machen wir etwas Schönes.)
- neutraler Gedanke (Draußen steht ein Baum vor dem Fenster.)
- Wut-Gedanke (Du erzählst Lügen über mich.)
- ängstlicher Gedanke (Ich schaffe das nicht!)
Du gibst deinem Kind folgende sprachliche Anweisung
Einleitung Gedanken-Wurf-Maschine
Stell dir in deinem Kopf eine Gedanken-Wurf-Maschine vor. Eine Gedanken-Wurf-Maschine könnte aussehen wie eine Ball-Wurf-Maschine, die du beim Tennis benutzt. Vielleicht hast du sie schon einmal gesehen oder selbst genutzt. Es werden die Bälle dauerhaft, ohne Pause herausgeschleudert und der Spieler versucht diese ohne auszuweichen aufzufangen. So ist es auch mit unserem Gehirn, in dem wir andauernd neue Gedanken entwickeln und ausspucken. Dieses sind unterschiedliche Gedanken: wütende, schöne, traurige, neutrale Gedanken. Hierbei entstehen unterschiedliche Gefühle.
Überleitung Anwendung
Ich möchte nun mit dir die Gedanken-Wurf-Maschine ausprobieren. Ich habe vier Gedanken aufgeschrieben, die in deinem Gehirn entstehen könnten, einen schönen, neutralen, wütenden und traurigen Gedanken.
Umsetzung
Wir werden nun ausprobieren, wie du mit den unterschiedlichen Gedanken, die aus der Gedanken-Wurf-Maschine auf dich zufliegen, umgehen kannst. Du versuchst die Bälle zu fangen und so gut wie möglich, mit den Gedanken umzugehen. Wir versuchen dabei nicht über den Gedanken aus der Gedanken-Wurf-Maschine zu diskutieren, z.B. ob du den Gedanken gut findest, warum du es als ungerecht empfindest.
Nun beginnen wir mit den Gedanken-Bällen.
Der Anleiter wirft die Bälle mit den vier Gedanken, der Schüler fängt die Gedanken-Bälle.
Varianten
Wurf-Tempo bestimmen: Frage dein Kind, ob es das Tempo bestimmen möchte, wann ein Gedanken-Ball zugeworfen wird. Vereinbare ein Wurf-Kommando, wie „Los!“ oder „Jetzt!“.
Angst-Gedanken ausweichen: Bei dieser Variante bietest du deinem Kind an, den negativen Gedanken auszuweichen. Hierzu nutze ich farblich Zettel, um die Gedanken auch mit dem Auge unterscheiden zu können.
Günstiger Umgang mit der Gedanken-Wurf-Maschine: Die Gedanken-Bälle werden aufgefangen, gelesen. Das Kind beobachtet seine Gedanken und wirft den Gedanken-Ball ohne Bewertung hinter sich.
So wertest du die Übung mit der Gedanken-Wurf-Maschine aus
Der unterschiedliche Umgang mit Gedanken und dessen Folgen
Welche Folgen hat der unterschiedliche Umgang mit deinen Gedanken?
Sprich mit deinem Kind darüber:
„Was würde denn passieren, wenn
… du nur an den einen Gedanken denkst?,
… du den Gedanken ausweichst, wie den Bällen der Gedanken-Wurf-Maschine?
… du einen Gedanken verdrängst, indem du einen anderen Gedanken denkst?
… du einem negativen Gedanken widersprichst?
… du glaubst, dass deine Gedanken Wirklichkeit werden?
… du denkst, dass dieser Gedanke verboten ist?“
Stelle immer wieder einen Bezug zur Gedanken-Wurf-Maschine her, damit die oben genannten Fragestellungen veranschaulicht werden.
Folgende sprachliche Unterstützung kannst du nutzen:
„Wenn du dich mit einem Gedanken beschäftigst, kannst du keine anderen Bälle auffangen.“
„Wenn du allen Gedanken-Bällen ausweichst, kostet es dich viel Energie, da du immer damit beschäftigt bist, nicht getroffen zu werden.“
„Wenn du alle Gedanken versuchst zu fangen, wirst du sie bald nicht mehr halten können, da es zu viele Gedanken geworden sind“
„Wenn du dich für bestimmte Gedanken-Bälle entscheidest, bedeutet es für dich, das du darauf achtest, was dir gut tut und was nicht.“