Spielen erlaubt – Dein As im Ärmel

Spielen ist für ADHS-Kinder sehr wichtig. Ich möchte dich mit diesem Artikel sensiblisieren. Ich verrate dir, warum Spielen von besonderer Bedeutung für ADHS-Kinder ist, was die sogenannten exekutiven Funktionen sind und was sie bewirken. Außerdem erfährst du, warum „Mensch, ärgere dich nicht“ ideal ist.

Spielst Du mit Deinem Kind? Spielen ist für ADHS-Kapitäne sehr wichtig, Da hast damit ein As im Ärmel für einen harmonischen Alltag. Heute möchte ich dir von den exekutiven Funktionen und ihrer Bedeutung für das Verhalten deines Kindes erzählen. Nutze das As im Ärmel zum spaßvollen Lernen bei ADHS!

Spielen hilft Deinem ADHS-Kapitän

Hand aufs Herz! Spielst du mit deinem Kind, weil du Spaß und Freude daran hast? Oder weil du weißt, dass es gut für die kognitive Entwicklung ist? Im Spiel kannst du das typische ADHSVerhalten deines Kindes erfolgreich beeinflussen.

Spaß im Spiel gehört dazu! Der ist wichtig, um dein Kind mit ADHS zu motivieren. ADHS-Kinder brauchen mehr Motivation und Lob als andere. Mein Tipp: Spiele so, dass dein Kind sich anstrengen muss, aber auch gewinnen kann! Warum das so ist, erfährst du gleich.

Steuerzentrale im Gehirn

Jeder besitzt eine Steuerzentrale in seinem Gehirn, die sogenannten exekutiven Funktionen. ADHS-Kapitäne brauchen etwas mehr Zeit, um ihre Steuerzentrale gekonnt zu nutzen. Dies zeigt sich nicht nur beim Lernen, sondern auch in ihrer emotionalen und sozialen Reife.

Für erfolgreiches Lernen und Handeln

Exekutive Funktionen sind die „Steuerzentrale“ deines Gehirns. Wir nutzen die Steuerzentrale zum erfolgreichen Lernen und Handeln im Alltag. Die Funktionen sind dafür verantwortlich, dass wir uns an Regeln halten, flexibel auf Veränderungen reagieren und mit Frustrationen umgehen können.

Wir lernen Verhalten vorherzusehen und entsprechend zu reagieren. Das sind die Fundamente unsere schulischen und beruflichen Leistungen. Auch soziale Anerkennung in Familie und bei Freunden wird darüber gesteuert.

Frühe Förderung der exekutiven Funktionen

Die frühe Förderung der exekutiven Funktionen kann ein Wegbereiter für eine unkomplizierte Laufbahn sein. Daher ist es wichtig, schon früh verschiedene Spielarten wie Reim-, Klatsch-, Sing-, Kreis-, Rollen- und Versteck-Spiele in den Alltag einzubauen sowie viel Bewegung. Bei älteren Kindern sind die Gesellschafts- und Brettspiele von großer Bedeutung. Du kannst deinen ADHS-Kapitän bei der Schulung seiner Steuerzentrale gezielt unterstützen.

Mensch ärgere Dich nicht

Ein Spiel, das ich Dir ans Herz legen möchte, ist „Mensch´ ärgere dich nicht!“ Oder doch? Ich zeige dir an diesem Beispiel, welche exekutiven Funktionen im Spiel benötigt werden.

Ziel des Spiels ist, die eigenen Steine durch geschicktes Ziehen ins Ziel zu bringen. Jeder Spieler erhält vier Steine seiner Wahl und setzt sie auf sein Startfeld. Es wird nacheinander, meist in Uhrzeigerrichtung gewürfelt. Zu Beginn kann jeder Spieler drei Mal würfeln. Bei einer Sechs darf er rausziehen. Du kennst die Regeln bestimmt.

Was haben die Spielregeln mit den exekutiven Funktionen zu tun? Die Abspeicherung der Spielregeln und auch die Sonderabsprachen fordert das Kind auf verschiedenen Ebenen. Das Abrufen der bekannten Spielregeln während des Spiels fordert das Arbeitsgedächtnis des Kindes. Ebenso beanspruchen unvorhersehbare Spielzüge, die Würfelergebnisse eine permanente Anpassung an die Spielsituation. Höchste kognitive Flexibilität!

Eigene Emotionen kontrollieren

Die Spieler müssen Frustrationen aushalten, wenn der Gegner die eigenen Pläne durchkreuzt. Hierbei hilft die sogenannte Impulsteuerung, also die eigenen Emotionen kontrollieren zu können. Die Steuerzentrale im Gehirn wird im höchsten Maße gefordert.

Zunächst müssen alle Spielregeln in der Gruppe abgestimmt und abgesprochen werden. Das Arbeitsgedächtnis hilft dem Spieler dabei, dass er sich jederzeit an die Regeln erinnern kann. 

Wenn eine neue Regel vereinbart wird, erfordert das wiederum kognitive Flexibilität. Jetzt geht es los. Alle Spieler stellen ihre Steine auf das Startfeld. Sie würfeln und hoffen, dass sie bei den ersten drei Würfen eine Sechs erhalten.

Es ist ziemlich frustrierend zu sehen, wenn andere bereits eine Sechs gewürfelt haben und nur du noch im Startfeld stehe. Das muss ausgehalten werden. Es geht darum, den Impuls zu unterdrücken, alles hinzuschmeißen und die Mitspieler nicht zu beschimpfen.

Abwägen von Spielzügen

Bei Kindern mit ADHS kommt das schon einmal vor. Ihnen fällt es schwer, ihre erhoffte Belohnung aufzuschieben. Der Spieler überlegt, wie er weiterspielt und wägt die verschiedenen Spielvarianten ab. Die Steuerzentrale unterstützt hierbei, diese Situation zu meistern. 

Dein Arbeitsgedächtnis und deine kognitive Flexibilität ermöglichen dir das Abwägen von Spielzügen, damit du entsprechend nach den Regeln entscheiden kannst.

Wechselbad der Gefühle

Im Spiel geht es darum, Belohnungen zu bekommen und den Belohnungsaufschub auszuhalten. Gewinnen und Verlieren! Freude über das Gewinnen, Frustrationen über unvorhersehbare Spielzüge und Würfelergebnisse.

Der Name „Mensch ärgere dich nicht“ passt doch oder? Menschen ohne ADHS können das Wechselbad der Gefühle aushalten, weil die Steuerzentrale das händeln kann. In der Regel können Menschen ihre Impulse steuern, Emotionen regulieren und Frustrationen aushalten.

Dein As im Ärmel

Kindern mit ADHS gelingt das nicht so gut. Sie können es allerdings lernen. Dafür zeige ich dir dein As im Ärmel! Damit du Spiele mit der Brille der exekutiven Funktionen beurteilen kannst, benötigst du zwei Dinge: Checklisten zu Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität und Inhibition/Impulskontrolle und die „Drei-Punkte-Regel“. Klick auf den Link und erfahre mehr!

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